Bobath-Therapie

Physiotherapie

Bobath-Therapie: neurologische Krankengymnastik für Erwachsene und Kinder


Die Bobath-Therapie ist, neben der Vojta-Therapie, in der Kindertherapie die am häufigsten angewandte Therapieform. Es handelt sich dabei um eine Weiterführung der klassischen Bobath-Therapie.


Im Unterschied zu anderen Therapiekonzepten gibt es im Bobath-Konzept keine standardisierten Übungen, sondern es stehen individuelle und alltagsbezogene therapeutische Aktivitäten im Vordergrund, die günstige Voraussetzungen für sensomotorisches und soziales Lernen herstellen.
Je nach Fähigkeiten, Auffälligkeiten oder Schwierigkeiten des Kindes wird es durch eine gezielte Umfeldgestaltung in der Therapie und darüber hinaus unterstützt. Um einen Prozess des handlungsorientierten und funktionellen Lernens entstehen lassen zu können, werden Alltagssituationen (z.B. klettern, balancieren) ausgewählt, die zum Experimentieren und Entwickeln eigener Strategien besonders günstig sind.

Im Vordergrund der Therapie stehen folgende Fragen:

  • Wie geht es dem Kind in seiner Lebenswelt?
  • Ist seine Haltungskontrolle sicher genug, um die im weiteren aufgeführten Anforderungen bewältigen zu können?
  • Kann es selbstbewusst Ideen umsetzen, etwas bewirken oder sich in eine Gruppe einfügen?
  • Hat es Möglichkeiten Reize zu verarbeiten, zu kommunizieren, eigene Ideen zu entwickeln, diese umzusetzen und Herausforderungen durch eigene Problemlösungsstrategien zu meistern?
  • Stehen ihm dafür Aufmerksamkeit/ Konzentration und Ausdauer zur Verfügung?


Um all diese Fragen ganzheitlich im Umfeld des Kindes beantworten zu können ist oft eine interdisziplinäre Zusammenarbeit (Eltern, Kindergarten, Schule, Ergotherapeuten, Logopäden, Ärzte) nötig. Dies kann heißen, dass verschiedene Berufsgruppen mit dem Kind und der Familie direkt arbeiten, bzw. jeweils zur Beratung hinzugezogen werden.
Die Kinder- Bobath-Therapie umfasst die Behandlung von Säuglingen, Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen. 
Sie wird von den Kinderärzten und Orthopäden bei folgenden Diagnosen verschrieben:


  • Asymmetrien (Schiefhaltungen) besonders bei Säuglingen
  • Bei Babys mit Überstreckungstendenz
  • Entwicklungsverzögerungen
  • Wahrnehmungsstörungen / Konzentrationsprobleme
  • Gangunsicherheiten (Kind stolpert und fällt viel)
  • Muskeltonusstörungen (zu schlaffe/erhöhte Muskelspannungen)
  • Neurologische Auffälligkeiten (Hemiparesen/Spastiken, etc)
  • Angeborene Syndrome (Trisomie 21, Muskeldystrophie, etc.)
  • Fehlhaltungen (Skoliosen)